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Expatrio in Dialogue with H.E. Jadranka Winbow

Admin 2024-02-19

Contents

We spoke with H.E. Jadranka Winbow, Ambassador of Bosnia and Herzegovina (BiH) to Germany about study cooperation between both countries.

For the German version, please see below.

1- Your Excellency, many young and highly qualified students from Bosnia and Herzegovina come to Germany to study. According to the DAAD, 3,331 students from Bosnia and Herzegovina were enrolled at German universities in the 2017/18 winter semester. How do you assess the great interest of your citizens in studying at German universities?

H.E.: There is a long tradition of exchange between Bosnia-Herzegovina and Germany. During the 1960s and 1970s, a large number of people were recruited into the German industry, working as so-called "guest workers". Thus, a large number of people from Bosnia-Herzegovina from that period live in Germany. Some of the current students who have come to Germany use these family networks and thus receive relief when studying in Germany.

During the Bosnian war in the 1990s, Germany then took in a large number of war refugees. Some of them went to school in Germany and speak German at a mother-tongue level. Many of them were sent back from Germany to BiH after the end of the war. They and their descendants therefore have a strong connection to Germany, feel familiar with the language and therefore often aim to study in Germany.

Last but not least, education in Germany and the economic situation are highly valued in the entire Balkan region. 

2. In your opinion, what are the current hurdles for students from non-EU countries who gain access to German universities?

H.E.: Often they are the classical difficulties that most students face: questions about financing, accommodation, application procedures (keyword "Numerus Clausus"), etc.

3. What measures are necessary to remove these obstacles?

H.E.: Broader scholarship programmes and more guaranteed places, for example in halls of residence, would help. In addition, university cooperation between universities in Germany and Bosnia-Herzegovina would facilitate administrative procedures.

Bosnia and Herzegovina and Expatrio
H.E. Jadranka Winbow and Urs Unkauf, Expatrio Director of Public Affairs

4. What are currently the major bilateral cooperation projects with Germany in the field of science and higher education?

H.E.: The exchange between certain universities, especially in the IT sector. There are also regional projects for scientific exchange.

5. What opportunities and perspectives do you see for your fellow citizens when they start their professional careers in Germany after their studies?

H.E.: The prospects are very good! Students who come to Germany from BiH for their studies are highly motivated. Usually family expectations are very high. Accordingly, they achieve good study results, are diligent and willing to build a good career in Germany. 

6. What significance do the students from Bosnia and Herzegovina living in Germany have in the structure of bilateral relations?

H.E.: In Germany, a number of academic and student associations have developed (such as NBSAD e.V. - The German-Bosnian Network for Business, Education and Academy), which advocate close cooperation between the two countries. There are initiatives that support the exchange of lecturers, start-up entrepreneurs, etc. These students build up a transnational network and connect the two countries through their intensive exchange. Some of them return to BiH as entrepreneurs and employers, creating new jobs locally. At the same time, new markets are emerging for German entrepreneurs. It is a win-win situation due to the growing number of students from BiH in Germany. 

7. How do you see the role of digital companies like Expatrio in facilitating access to higher education?

H.E.: In our estimation, most students use private or family networks and contacts to organize their studies in Germany. Students who begin their studies in Germany already have a supporting network that they use. Companies wishing to support such students (such as the Wunderkind Institute in Berlin) must be able to make it easier for those interested to organize their studies in Germany. The added value for the students must be recognizable, such as support with visa organisation or the search for accommodation.

Expatrio im Dialog

Sieben Fragen an I.E. Jadranka Winbow, Botschafterin von Bosnien und Herzegowina (BiH) in Deutschland

1. Exzellenz, viele junge und hochqualifizierte Studierende aus Bosnien und Herzegowina kommen zum Studium nach Deutschland. Im Wintersemester 2017/18 waren laut DAAD 3.331 Studierende aus Bosnien und Herzegowina an deutschen Hochschulen immatrikuliert. Wie beurteilen Sie das große Interesse Ihrer Bürger am Studium an deutschen Hochschulen?

I.E.: Zwischen Bosnien-Herzegowina und Deutschland gibt es eine lange Tradition des Austausches. Während der 1960er und 1970er Jahre haben zahlreiche Angeworbene in der Industrie in Deutschland als sogenannte „Gastarbeiter“ gearbeitet. Aus der Zeit sind sehr viele aus Bosnien-Herzegowina stammende Menschen in Deutschland ansässig. Einige der jetzt aktuell nach Deutschland gekommenen Studierenden nutzen diese familiären Netzwerke und erhalten dadurch Entlastung beim Studium in Deutschland.

Im Bosnienkrieg in den 1990er Jahren hat Deutschland dann eine große Zahl von Kriegsflüchtlingen aufgenommen. Einige von ihnen sind in Deutschland zur Schule gegangen und sprechen Deutsch auf einem muttersprachlichen Niveau. Viele von ihnen wurden nach dem Kriegsende aus Deutschland nach BiH zurückgesandt. Sie und ihre Nachfahren haben deshalb einen großen Bezug zu Deutschland, fühlen sich mit der Sprache vertraut und visieren deshalb oft ein Studium in Deutschland an.

Nicht zuletzt wird in der gesamten Balkanregion die Bildung in Deutschland sowie die wirtschaftliche Lage sehr hochgeschätzt. 

2. Was sind aus Ihrer Sicht die aktuellen Hürden für Studierende aus Nicht-EU-Ländern, die Zugang zu deutschen Hochschulen erhalten?

I.E.: Häufig sind es die klassischen Schwierigkeiten, wie sie die meisten Studierenden haben: die Fragen nach Finanzierung, Unterkunft, Bewerbungsverfahren (Stichwort „Numerus Clausus“) usw.

3. Welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese Hürden zu beseitigen?

I.E.: Breitere Stipendienprogramme und mehr zugesicherte Plätze, zum Beispiel in Studentenwohnheimen, würden helfen. Außerdem würden Universitätskooperationen zwischen Universitäten in Deutschland und Bosnien-Herzegowina das administrative Vorgehen erleichtern.

4. Was sind derzeit die zentralen Projekte der bilateralen Zusammenarbeit mit Deutschland im Bereich Wissenschaft und Hochschulbildung?

I.E.: Der Austausch zwischen bestimmten Universitäten, vor allem im IT-Bereich. Es gibt ebenfalls regionale Projekte für den wissenschaftlichen Austausch.

5. Welche Chancen und Perspektiven sehen Sie für Ihre Mitbürger, wenn diese nach dem Studium ihre berufliche Laufbahn in Deutschland antreten?

I.E.: Die Perspektiven sind sehr gut! Die Studierenden, die aus BiH nach Deutschland für das Studium kommen, sind hochmotiviert. Meistens sind die Erwartungen der Familie sehr hoch. Entsprechend erzielen sie gute Studienergebnisse, sind fleißig und gewillt, eine gute Karriere in Deutschland aufzubauen. 

6. Welche Bedeutung haben die in Deutschland lebenden Studierenden aus Bosnien und Herzegowina für die Struktur der bilateralen Beziehungen?

I.E.: In Deutschland haben sich einige Akademiker- und Studierendenvereine entwickelt (wie zum Beispiel NBSAD e.V. - Das deutsch-bosnische Netzwerk für Wirtschaft, Bildung und Akademie), die sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern einsetzen. Es gibt Initiativen, die sich für den Austausch von Dozenten, Start-Up-Unternehmern etc. einsetzen. Diese Studierenden spannen ein transnationales Netz auf und verbinden die beiden Länder durch ihren intensiven Austausch. Einige von ihnen kehren als Unternehmer und Arbeitgeber nach BiH zurück und schaffen somit vor Ort neue Arbeitsplätze. Gleichzeitig entstehen neue Märkte für deutsche Unternehmer. Es ist eine win-win-Situation, die sich durch die wachsende Zahl der Studierenden aus BiH in Deutschland ergibt. 

7. Wie schätzen Sie die Rolle digital operierender Unternehmen wie Expatrio bei der Erleichterung des Zugangs zur Hochschulbildung ein?

I.E.: Unserer Einschätzung nach nutzen die meisten Studierenden bisher private bzw. familiäre Netzwerke und Kontakte, um ihr Studium in Deutschland zu organisieren. Wer ein Studium in Deutschland aufnimmt, der hat vorher schon ein unterstützendes Netzwerk, das er nutzt. Unternehmen, die solche Studierenden unterstützen wollen (wie auch das Wunderkind-Institut aus Berlin) müssen direkt vor Ort den Interessenten eine Erleichterung bei der Organisation des Studiums in Deutschland bieten können. Der Mehrwert für die Studierenden muss erkennbar sein, so wie zum Beispiel die Unterstützung bei der Visums-Organisation oder der Suche nach der Unterkunft.

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